skatestopper
Lochblech gegen Skateboarder„Wir waren geschockt, als wir das vor zwei Tagen das erste Mal gesehen haben“, kommentiert Ruben Löbbert die jüngste Vergrämungsmaßnahme für Skateboarder an den Betonelementen auf der Ollenhauerpromenade neben dem Darmstadtium. Hier wurden Stahlverblendungen mit Löchern angebracht, die das Darübergleiten mit dem Skateboard unmöglich machen. „Ohne Löcher wär’s perfekt“, sagt der Skatboarder, der mit seiner „Kacki Crew“ ein Konzept für Skateboarder in Darmstadt erarbeitet hat und kurz vor Gründung eines Vereins steht (wir haben berichtet). „Jetzt gibt’s halt für die Kids gar nichts mehr.“
Als „komplett falsches Signal“ wertet Jugenddezernent Jochen Partsch die Aktion des Darmstadtiums. „Man kann nicht vor ein paar Tagen sagen, man bringe Edelstahlkanten an und dann werden Skaterabschreckungsschienen anmontiert.“ Partsch und Baudezernent Dieter Wenzel bereiteten derzeit einen Runden Tisch mit den Skateboardern der „Kacki Crew“ und des Jugendforums vor. Es seien auch schon mehrere Gespräche geführt worden.
Der Jugendhilfeausschuss habe sich erst in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, Teile des neuzuordnenden Friedensplatzes nach dem Münchner Vorbild Georg-Freundorfer-Platz so zu gestalten, dass sie auch für Skater nutzbar sind – und zwar ohne, dass die Elemente auch so aussehen, sagte Partsch. Und auch das Darmstadtium habe in den Überlegungen eine „gewisse Rolle gespielt“, nachdem sich Darmstadtium-Chef Klaus Krumrey im ECHO so wohlwollend über die Skateboarder geäußert hatte. „Ausgerechnet jetzt, wo wir uns Schritt für Schritt annähern“ setze das Darmstadtium solch ein Zeichen, haderte der Jugenddezernent. Gleichwohl setze er darauf, „dass wir zu einer gemeinsamen Lösung kommen“.
Darmstadtium-Geschäftsführer Krumrey versicherte auf Anfrage, er habe auch weiterhin nichts gegen Skater. Die Kanten seien „aus Sicherheitsgründen für Skater, Fußgänger und Radfahrer“ angebracht worden und würden so lange bleiben, bis das Konzept der Stadt für die Skater stehe. bif
Echo online
31.3.2009